Der Schwarzriesling ist eine rote Rebsorte, die im Burgund seit über 400 Jahren unter dem Namen Pinot Meunier bekannt und beheimatet ist. Anders als der Name vermuten lässt, ist der Schwarzriesling nicht mit der Weissweinrebe Riesling verwandt, sondern ähnelt ihr lediglich in Form und Wuchs und gehört zur Familie der Burgunder. Lange wurde die spezielle Rebsorte als eine Mutation des blauen Spätburgunder gesehen, es stellte sich jedoch heraus, dass der Schwarzriesling vielmehr ein Produkt mehrfacher Kreuzung ist. Australische Forscher entdeckten, dass die Rebe nicht auf das Wachstumshormon Gibberellinsäure anspricht, was zu unterschiedlichen Reifeprozessen der Trauben und kleineren Beeren führt.
Der Schwarzriesling-Rotwein ist im Geschmack dem Spätburgunder ähnlich, hat jedoch einen kräftigen Charakter, ein fruchtiges Aroma und eine intensiv rote Färbung. Im Vergleich zum Spätburgunder ist die Rebsorte weniger anspruchsvoll was Klima und Boden angeht. Später Austrieb und eine frühe Reife sind für die Schwarzriesling-Rebe charakteristisch, weshalb die Rebsorte in Frankreich vor Allem in nördlichen Anbaugebieten kultiviert wird, wo sie häufig auch zu Champagner gekeltert wird.
In Deutschland wird der Schwarzriesling hauptsächlich in Württemberg angebaut, wo er zu Rotwein und dem für die Region bekannten Schillerwein verarbeitet wird. Der Rotwein gilt als besonders schmackhaft zu Fleischgerichten oder Käse.