Vernaccia

Vernatsch aus dem Südtirol klingt wie die deutsche Übersetzung von Vernaccia, ist aber eine rote Sorte (Schiava), früher vor allem als Kalterersee und St. Magdalener bekannt geworden. Hinter Vernaccia versammeln sich diverse weisse Sorten. Vernaccia Nera entspricht dagegen Garnacha.

Vernaccia di Oristano wurde 1327 erstmals in Sardinien erwähnt, wird quasi exklusiv im Valle del Tirso in der Provinz Oristano angebaut. Die Weine werden trocken bis sherrymässig vinifiziert.

Vernaccia di San Gimignano ist eine Synonymbezeichnung der Rebsorte Canaiolo Bianco. Um gleich möglichen Missverständnissen vorzubeugen, mit ähnlich klingenden Rebsorten wie zum Beispiel dem Vernatsch in Südtirol hat der Vernaccia di San Gimignano absolut nichts gemeinsam. Vielmehr handelt es sich um eine alteingesessene, eigenständige Rebsorte der Toskana, die 1276 erstmalig in einem Steuerdokument des Archivs von San Gimignano erwähnt wurde. Es gibt auch Vermutungen, Vernaccia sei über Ligurien in die Toskana eingewandert. Im Mittelalter und in der Renaissance wurde die Sorte zu einem lieblichen oder süssen Wein verarbeitet, so zumindest erwähnt es der Kellermeister Papst Pauls III. im 16. Jahrhundert. Der Vernaccia ist wuchskräftig, sehr ertragreich und reift eher spät als früh aus. Über ganz besondere oder spezielle Krankheitsanfälligkeiten ist nichts bekannt. Dem Vernaccia ist mit der Herkunft Vernaccia di San Gimignano eine eigene DOC gewidmet, wo er circa 800 Hektar bedeckt. In der Regel handelt es sich heute um saubere, frische und recht verhalten fruchtige, trockene Weine, in begrenztem Mass wird aber auch die edelsüsse Variante „Vin Santo“ aus getrockneten Trauben erzeugt. Anpflanzungen ausserhalb der Toskana oder gar Italiens sind nicht bekannt.

GESCHMACK
dezent fruchtig, Zitrus, Pfirsich, Mandelblüten, mittelgewichtigt