Moscato

Die weisse Rebsorte Muscat liefert den edelsten Wein der grossen Muskateller-Familie. Vollständig heisst sie «Muscat Blanc à Petit Grains Ronds», was auf die kleinen runden Beeren hinweist, die sie von der verwandten Sorte Muscat d'Alexandrie unterscheidet. Aus Muscat entstehen ausgezeichnete Süssweine, sogenannte Vins doux naturels, z.B. der bekannte Muscat de Beaumes-de-Venise.

Muscat besitzt den typischen Muskatton, der auch im Verschnitt mit anderen Weissweinen oft die «Nase des Weins» ausmacht. Aber auch Düfte nach Gewürzen und Orangenblüten kann Muscat-Wein verbreiten, je nach Ausbau und Alter.

Muscat ist weit verbreitet, weltweit bedeckt sie rund 800 Quadratkilometer Weinbergsfläche. Da die Sorte früh austreibt, fühlt sie sich eher in wärmeren Gegenden wohl. Da Muscat eine sehr alte Sorte ist und schon seit Jahrhunderten in weiten Teilen des Mittelmeerraums angebaut wird, gibt es inzwischen zahlreiche Synonyme, die manchmal aber auch neue Varianten sind. Darunter sind bekannte Namen wie Moscato d'Asti in Italien, Moscatel in Spanien, Gelber Muskateller in Österreich, Muscat Lunel im ungarischen Tokajer-Gebiet. Aber auch in der Neuen Welt wächst Muscat, z.B. in Kalifornien und Australien.

Muscat-Varianten produzieren auch rote Trauben, z.B. die Muscat Rosé, die in Osteuropa und Russland unter dem Namen Tamyanka verbreitet ist. Beim Muscat d'Hamburg handelt es sich aber um eine Neuzüchtung zwischen Trollinger und Muscat d'Alexandrie. Und Muscat Bleu ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Garnier und Seyve-Villard, die ausser dem Namen und den Muskatton nichts mit Muscat Blanc zu tun hat.